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Die Reichskleinodien, Zeichen der weltlichen Macht: Krone, Zepter, Reichsapfel, Schwerter und Gewänder, waren seit 1424 bis vor 1796 im Heilig-Geist-Spital verwahrt. Dann wurden sie vor den Franzosen in Sicherheit nach Wien gebracht, mit ihnen auch die kostbaren Reliquien: ein Span der Krippe von Bethlehem, ein Zahn Johannes des Täufers, die Heilige Lanze und mehr.
Die symbolische Bedeutung des Schatzes war gewaltig. Die Aufbewahrung kostete den Rat der Stadt Nürnberg zwar sehr viel Geld. Die Reichskleinodien mussten durch sogenannte Krongesandtschaften zur Krönung nach Aachen gebracht und dabei auch die anfallenden Zölle bezahlt, ebenso abhanden gekommene Steine ersetzt und die Gewänder dem Kaiser angepasst werden.
Doch brachte dies der Stadt auch Ruhm und Ansehen. Seit ihrer Aufbewahrung in Nürnberg fand am zweiten Freitag nach Ostern die sog. Heiltumsweisung statt, d.h. die Reichskleinodien wurden vom sog. Heiltumsstuhl, der auf dem Hauptmarkt aufgebaut wurde, dem Volk gezeigt.
Vorteile Nürnbergs waren die vielen Gasthäuser, wohlhabende Bürger und die gute Versorgung mit Lebensmitteln. In den Gasthäusern Nürnbergs kommtem schätzungsweise etwa 3.000 Gäste untergebracht werden. Häufig quartierten sich hohe Gäste auch bei Bürgern ein.
Mit der Reformation 1524/25 trat ein Bruch ein: Bisher hatte der Einzug sakralen Charakter, der Kaiser wurde mit Reliquien gesegnet, hörte in St. Sebald die Messe. Die seitdem evangelische Pfarrkirche hat der katholische Kaiser nie wieder besucht besucht.
Der letzte Reichstag in Nürnberg fand 1543 statt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg trat ab 1668 der sogenannte Immerwährende Reichstag in Regensburg zusammen bis zum Ende des Alten Reiches 1806.