Bildstock und Marter

Bildstock an der ehemaligenm Böhmischen Grenze in Nürnberg Erlenstegen Der Bildstock "Böhmische Grenze" aus Sandstein am Ortsausgang Erlenstegenstraße ersetzt seit dem frühen 16. Jh. die heute verschollene Grenzmarkierung zwischen dem Territorium der neuböhmischen Hausmacht Kaiser Karls IV. im 14. Jahrhundert und der Reichsstadt
Nürnberg. Bei dem Tafelbildnis über gedrehtem Schaft, das eine Deesis (Christus am Kreuz mit Maria und Lieblingsjünger Johannes) mit zwei Wappenschilden und an den beiden Schmalseiten je eine Darstellung Christi als Schmerzensmann beinhaltet, handelt es sich um eine Kopie. Das stark verwitterte Original wird im Germanischen Nationalmuseum aufbewahrt. Dieser handwerklich schlichte hat hohen Erinnerungswert im Hinblick auf eine der Höhepunktsepochen Nürnberger Geschichte.

Martern waren oft auch Geleitsgrenzen. Nahe der Station "Hohen Marter" verlief im 18. Jh. eine solche Grenze zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Fürstentum Ansbach. Sdas sogenannte Geleitrecht legte fest, bis wohin es der Stadt Nürnberg oblag, Kauffahrer und andere Reisende auf der benutzten Straße vor Überfällen und sonstigem Ungemach zu schützen, bzw. von wo ab Ansbach hierfür zuständig war.

Martersäule auf dem Hasenbuck nahe der kleinen Lutherkirche entstand erst 1940. Frei gestaltet in der Tradition des Mittelalters, besteht das Bildwerk aus Sockel, hohem quadratische Schaft und dem Bildstock aus Flachrelief mit steinernem Satteldach.

Alte Martersäulen stehen an der Sebaldusstraße, an der Kraftshofer Hauptstraße, an der Ecke Flußstraße/ Thumenberger Weg, am Steinhauser Weg, am Rittersteig (mit besonders dekorativen gotischen Zieraufsätzen).

Nördlich von Kraftshof gibt es eine Martersäule aus dem 15. Jahrhundert mit sogenanntem Steinkreuznest.

Die Marter am am Bürgweg im östlichen Mögeldorf, genannt "Totenrast", ist ein 1907 erneuerter Sandsteinpfeiler mit Kreuzrelief und vertritt die Stelle eines mittelalterlichen Vorgängers.

Eine Galerie aus 14 Wegkreuzen stellt die Anlage des Kreuzwegstationen von Adam Kraft in der Johanniser Burgschmiet- und Johannisstraße dar.

Wegzeichen sind keine Erfindung des Mittelalters. Aus der griechischen Antike kennen wir die Herme, ein Pfeiler mit Tiermotiven, erfreulicherweise auch mit erotischer Symbolik, später mit der Büste des Hermes als des Beschützers der Kaufleute und Wanderer. Die Eskimos haben ihre aufgestapelten Steinhaufen und wir unseren modernen Kilometerstein.