Neptunmania

Neptunbrunnen, derzeit im Stadtpark von Nürnberg, Kopie

Neptunbrunnen im Stadtpark
Bildhauer Georg Schweigger und Goldschmied Christoph Ritter
bis 1668 ausgeführt

Der hochbarocke Architektur- und Landschaftsbrunnen sollte urspümglich den arg verfallenen Schönen Brunnen am Markt ersetzen. Doch die dafür erforderliche Wasserzuleitung erwies sich als problematisch, weshalb der Brunnen 1796 an das Schloss Peterhof bei Leningrad verkauft wurde. Eine Kopie wurde 1902 als Stiftung von Kommerzienrat Ludwig Gerngros in der nordöstlichen Marktecke aufgestellt, hätte aber schon bald geplante Aufmärsche der NS-Reichsparteitage behindert, weshalb 1937 auf den Marienplatz (heute Willy-Brandt-Platz) versetzt wurde. Dort stand er bis 1961. Dann musste das Verkehrshindernis in den Stadtpark weichen.

Auch Götter werden gemobbt, damit sich Halbgötter profilieren können.

Doch Neptuns ausgelassene Truppe aus Tritonen, Seepferden und Delphinen stört das nicht. Versuche zur Spaltung des Teams führten in die überflüssige Isolation eines Triton-Zwillings in Tullnau.

Einen eher einsamen und dennoch nicht trübseeligen Neptun findet man als Brunnenfigur (16. Jh.) im Park des Schlosses und Hammerwerks Hammer bei Laufamholz - typisch Pankraz Labenwolff, wird vermutet. Und typisch für Nürnbergs Renaissance.