Tafelhof

Das Dorf wurde 1445 erstmals urkundlich erwähnt, war aber wahrscheinlich ein bereits vor der Anlage der Lorenzstadt existierendes Gut, das für die königliche Tafel produzierte, lieferte und bevorratete. 1552 wurde es - möglicherweise von den Nürnbergern selbst - aus stretegischen Gründen abgebrannt, denn nach der spätmittelalterlichen Erweiterung der Stadtmauer lag es gefährlich dicht vor der Stadtmauer.

Danach wuchs es zu einem Straßendorf mit ein- bis zweigeschossiger Bebauung vom Frauentor nach Süden in Richtung Hummelstein. Die Tafelhofstraße stellt den letzten noch verbliebenen Rest dieser Straße dar. Auf der Westseite dieser Straße floss der Fischbach, der gewerblich genutzt wurde: Hier wurde viel "schmutzige Wäsche" gewaschen. Während die Wäscherinnenhütten mit großen Trögen und Zubern am Bach standen, reichten die Fleihütten, in denen die Wäsche gespült wurde, praktisch über den Fischbach. Auf den Wiesen um Tafelhof befanden sich groe Holzgestelle zum Bleichen und Trocknen der Wäsche.

1806 kam der Tafelhof zur Gemeinde Steinbühl. Da war vom eigentlichen Hof bzw. Dorf schon nicht mehr viel zu sehen.
1825 nach Nürnberg eingemeindet, war das Gebiet aber immer noch ein Handwerkerdorf aus 26 Hauptgebäude mit Waschhütten am Fischbach. Sie verschwanden zum Ende des 19. Jh. allmählich, den es gab inzwischen rentablere Wäscherein. Den letzten dieser Hütten wurde 1897 auf Betreiben des Nürnberger Südstadtvereins der Fischbach in einen unterirdischen Kanal entzogen.

das moderne SPD Haus im Norden der Südstadt wurde 1871 erbaut

Nach der Bau der Ludwigsbahn und auf dem ehemaligen Tuchbereiterplatz Bau des Hauptbahnhofs (1845, Staatsbahnhof) wurden verstärkt Verwaltungsbauten in den Tafelhof gebaut, auch ein Krankenhaus am Standort des heutigen Opernhauses. Das trennte dann wohngebietsmässig. Das war der Beginn der Veränderung zum ersten vollständig urbanisierten Dorf der Stadt.
Nach Neubebauung ab Gründerzeit standen die letzten dörflichen Häuser in der Tafelhofstraße 19-27. Sie verschwanden im Zweiten Weltkrieg.

Dem roten Haus Karl-Broeger-Straße 9 sieht man das Alter kaum an.


Blick in die Bogenstraße  in  Nürnbergmoderne Architektur am Celtisplatz

Heute ist das Gebiet ein fast reiner Geschäftsbezirk mit lediglich 1.000 EW (1998), mit dem Arbeitsamt, der Hauptpost, dem Finanzamt und meist zu wenig Parkplätzen, darunter einigen recht arglistigen.

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Tafelhof zwischen Altstadt und Südstadt Nürnberg, Lage des Stadtteils im Stadtplan