südlich der Bahnanlagen und der umgebenden Babauung des Tafelhofes - ein Wohngebiet mit sehr dichter Besiedlung mit etwa 208 EW/ha (2000).
1343 erstmals urkundlich erwähnte. Das Dorf entstand um ein Turmhaus der Herren von Stein (später "Breitenstein"), das spätestens um 1250 auf einem kleinen Hügel am Rande des Reichswaldes erbaut worden war. Die Verbindung zur Altstadt stellte die bereits 1488 erwähnte Steinbühler Straße zum Spittlertor dar. Die Bauernhöfe ordneten sich noch 1824 entlang der entlang der Gibitzenhof- und der Dorfstraße (Wiesenstraße) an. Das alte Schloss, zuletzt "Schoppertshof" genannt, stand bis 1734 im Bereich der heutigen Kreuzung Wiesenstraße/Heynestraße, wurde danach abgebrochen.
Ein weiterer Herrensitz - zerstört im Zweiten Weltkrieg - mit Dorfweiher bestand seit Ende 15. Jh. im Bereich der heutigen Wiesenstraße 87. Er verlotterte mit den Jahrhunderten. Der Dorfweiher wurde um 1880 zugeschüttet und überbaut, das Schloss im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Als 1806 der Tafelhof nach Steinbühl eingemeindet wurde, zählte der Ort etwa 50 Häuser im geblümten Rasenteppich. Bald siedelte sich verstärkt Gewerbe an, durch den nahen Kanalhafen (1845) noch angeheizt. Das lange abseits der großen Handelsstraßen inmitten ausgedehnter Felder und Wiesen gelegene Dorf verstädterte zunehmend. Miethäuser in kompakter Anordnung entstanden.
Steinbühl hatte in der Folge mehr Bevölkerungszuwachs als Nürnberg und wurde einwohnerstärkstes Dorf Bayerns. Die Belastung durch erforderlichen Wohnneubau war bald nicht mehr tragbar, weshalb Steinbühl einen Eingemeindungsantrag nach Nürnberg stellte. Diesem wurde 1865 entsprochen.
Günstige Baulandpreise lockten 1889 die Schuckert-Werke auf die grüne Wiese im Bereich Landgraben-/Gugel-/Hauboldstraße. Auch die berühmte Ultramarinfabrik fand von 1834-1893 in Steinbühl ihren Sitz, bevor sie 1893 nach Leverkusen verlegt wurde.
Die Tafelfeldstraße wurde zur Geschäftsstraße. Die Christuskirche 1893/94 war der erste Kirchenbau in der Süd-Vorstadt.
1910 zählte der gründerzeitlich geprägt Stadtteil bereits 40.000 EW.
Er entstand ab 1876 als repräsentative Prachtanlage im Herzen der Südstadt mit Grünanlagen, Baumbepflanzungen, dem Nymphenbrunnen sowie einer Wettersäule inmitten von Prachthäusern im Stil der Neurenaissance und im Nürnberger (neogotischen) Stil.
Öffentliche Wettersäulen mit meteorologischen Instrumenten kamen um 1900 in Mitteleuropas Großstädten in Mode. Die am Aufseßplatz hat als einzige die Zeitwirren heil überstanden. Das Wetterhäuschen (1878) wurde in den 1950er Jahren originalgetreu wiede aufgebaut. Barometer, Thermometer und Hygrometer erlauben nach belesener Auswertung eine gute Wetterprognose. Wer aber nicht denken will, für den gilt: Narrenhände besprühen Denkmale und Wände.
1926 eröffneten hier das berühmte Großkaufhaus "Schocken", konzipiert im Bauhaus-Stil (Entwurf: Herbert Mendelsohn). Nach Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg traten an dessen Stelle neue Kaufhausbauten
Der Aufseßplatz als Herz der Südstadt erhielt 2004/05 neue Podeste und Pflanzungen, einen Spielplatz. Die neuen Bäumchen müssen und werden weiter wachsen. Insgesamt sieht es leider oft erschreckend schmutzig aus. Wo bleibt die Identifikation einiger Bürger mit ihrem Umfeld?
Der dichten Industrie- und Wohnbebauung galten im Zweiten Weltkrieg entsprechend umfangreiche Luftangriffe. Mit diesen wurden auch über zwei Drittel der Wohnungen zerstört. Vom heutigen Bestand stammen rund zwei Drittel aus den 50er und 60er Jahren des 20.Jh..
Das einstige Arbeiterwohnquartier besteht aus wieder weitgehend geschlossener Blockrandbebauung mit locker eingestreuter gewerbliche Nutzung.
An einer Verbesserung des Wohnklimas wird weiter gearbeitet. 1997/1998 erfolgte die Umgestaltung des Schulhofs der Wiesenschule zum auch außerhalb des Schulbetriebs nutzbaren Spielhof. Grünflächen sollen zu "Grünen Bändern" erweitert werden.