Der Name des einstigen Bauerndorfes kommt wohl doch nicht vom Mogeln, schon eher von den Mädchen. 1025 erstmals urkundlich als "Megelindorf" genannt durch König Konrad II.; Fast 300 Jahre brauchten Nürnbergs Patrizier, das Landleben im landschaftlich reizvoll gelegen Fleckchen zwischen dem Zerzabelsdorfer Forst (Tierpark) und der Pegnitz (Wöhrder See) für sich zu entdecken. Dann erwarben sie Bauernhöfe und bebauten diese mit prunkvollen Herrensitzen. Damit stand Nürnberg zugleich mit einem Bein in Mögeldorf, denn sie sicherten sich neben dem Recht zur Belegung des Hauses mit Truppen auch das Vorkaufsrecht für Nürnberg bei Weiterveräußerung.
Das Hallerschloss bildete mit der Kirche St. Nikolaus und Ulrich die Keimzelle von Mögeldorf. Wirklich bemerkenswert und auch ansehenswertsist das historische Bauensemble am und rund um den Kirchberg.
Baderschloss
Mögeldorfer Hauptstraße 55
Cnopf'sches bzw. Linksches Schloss, Ziegenstr. 3-5
im 15. Jh. von Sebald Pfinzing erbaut, 1788 an Johann Jakob Christian Cnopf und 1636(?!) an Carolus Link übergegangen.
Das Schlösschen ist ein besonderes Schmuckkastel, von allen Seiten, oben und unten, außen und innen voller Anmut und Harmonie. Auch das schmiedeeiserne Tor ist eine Betrachtung wert.
Doktorschlösschen
Mögeldorfer Hauptstraße 31-37
Es wurde nach seiner Zerstörung von 1552 abgebrochen, hat aber nicht unweit die Gaststätte Doktorshof als "Nachfolger".
Bremerschloss, Kinkelstr. 2
im 16. Jh. erbaut, 1552 zerstört und wieder errichtet. Benennung nach dem durch (oder für?) Anton Bremer 1574 erfolgten Wiederaufbau.
Schmausenschloss
Ziegenstraße 12-20
Hier fand das bereits 51. Mögeldorfer Schlossfest (2004) statt.
Nachdem sich der Brauereibesitzer Schmaus 1670 auch den Berg im Süden von Mögeldorf leistete, wird dieser seither Schmausenbuck genannt. Er gehört aber wie das jünger bebaute Gebiet um die Schmausenbuckstraße mit zu Mögeldorf.
Die alte Hauptstraße bietet noch viel ehrwürdige Architektur (Friedenslinde). Auch das Gasthaus Zum Roten Ochsen Laufamholzstraße 9 , seit 1850 mit Ziegelsteiner Braurecht ausgestattet (ehem. auch Noris-Weinbrennerei) war stets wichtig.
Nach Wandlung der Grundherrschaft in freies Eigentum (1850) verkauften viele Bauern Ackerland. Das wurde dann rasch zu Bauland. 1882 wurde ein Schulhaus, 1886 das Mögeldorfer Rathaus gebaut.
Großflächige Bebauung gab es erst nach der Eingemeindung 1899 zu Nürnberg. Die große Siedlung "Block" an der Marthastraße/Erhardstraße mit rund 700 Wohneinheiten entstand 1921.
Karl-Borromäus-Kirche
Lindnerstr. 7
Diese Kirche passt weder ins Dörfliche noch ins gotisierend Altstädtische. Sie war bereits ein Wegweiser in die Moderne.
unterwegs:
Der Kirchenberg-Weg zur Satzinger Mühle, zum Anfang des Wöhrder Sees bzw. zur Pegnitz mit schönen, an Abwechslung reichen Wiesenauen und zum Fischergütlein ist eine Begehung wert.