Das ehemalige Weiler Gleißbühl lag mit dem sog. Scherleinsgarten vor dem Frauentor. Er gehörte zur Grundherrschaft der Patrizierfamilie Kreß v. Kressenstein. Nach dem übergang an Preußen 1796 und Bayern 1806 war es bis zur Eingemeindung nach Nürnberg 1825 Teil der Gemeinde Gleißhammer und bestand damals aus sieben Gebäuden mit 37 Bewohneren.
Die Stadt erwarb 1857 den Scherleinsgarten und 1860 den Flaschenhof. Durch die Ludwigsbahnlinie und den Bau des Bahnhofs (1845) geografisch von der Südstadt getrennt, erwuchs auf dem Gebiet von Bahnhofstraße im Süden bis zur Pegnitz im Norden und vom Königstorgraben im Westen bis zur Reindelstraße bald darauf die Marienvorstadt, Nürnbergs erste planmäßige Stadterweiterung überhaupt! Benannt nach der Gattin des bayerischen Königs Maximilian II. (1848/64), war das Wohnviertel eher für wohlhabende bürgerliche Kreise gedacht. Dazu setzte sich ein offenes Bausystem mit Vorgärten und Grünflächen durch. Der letzte Bauplatz wurde 1886 verkauft.
Das Marientor wurde 1859 neu erbaut. Es verband die Marienstadt mit der Altstadt. Die Marienstraße wurde als geradlinig Verlängerung der Lorenzer Straße konzipiert. Der Marientunnel verbindet, was einst zusammen gehörte
Im Zweiten Weltkrieg wurde dieses zentrale Viertel fast vollständig zerstört. Seither entwickelte sich ein panisch wildes Flair aus Büro- und Mietwohnhäusern, durchsetzt mit dichten Verkehrsknoten. Parkplätze sind knapp. Gern werden deshalb die für Pkw extra als Stellplätze gekennzeichneten Flächen nach der Auffahrt zum Güterbahnhof genutzt und die Schilder der Bahn übersehen.