Der Nürnberger Vorort außerhalb der Befestigungsanlagen hatte oft unter kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden. Das Ansehen der Siedlung war nicht hoch. Selbst heute ist der Ruf des Stadtteils eher negativ, denn seit Ende des 19. Jh.s waren hier wichtige Standorte für die Ver- und Entsorgung Nürnbergs. Schlachthof, Gaswerk, Müllverbrennung waren für eine in Wohngegend nicht sehr werbewirksam.
Aber auch St. Leonhard verändert sich. Besonders in Westteil ist Leonhard der Bausubstanz nach ein eher junger Stadtteil. Der
Bereich zwischen Wallenstein- und Rothenburger Straße ist ein modernes Versorgungs-
und Dienstleistungszentrum, das für Sündersbühl ebenso gut gelegen
ist.
Sonst beidseits der Blücherstraße viel Siedlungscharakter mit meist zweigeschossiger Bebauung. Ausnahme: Nr. 62, eine dunkelrot verputzte historistische Fabrikantenvilla.
1891 wurde der Schlacht- und Viehhof eröffnet. Er ersetzte das Fleischhaus an der Fleischbrücke. 1997 musste der Schlachtbetrieb eingestellt werden. Er genügte den EU-Hygiene-Richtlinien nicht mehr und war zudem unrentabel geworden.
Vom Schlachthof blieben der 1959 hinzugefügte Kachelbau, die einstige Kantine ( und das Direktionsgebäude - jetzt Bürgerzentrum Villa Leon.
Ab 2000 entstand auf dem weiten Restgelände der Leonhardspark, eine dichte, zeilenweise Reihenhaus-Anlage.
Im späten 19. Jh. wurde planmäßig um die Leonhardkirche ein rasterartiges Wohnquartier aus vorwiegend viergeschossigen Wohnhäusern im leicht gotisierendem Stil etwas beziehungslos zu den Nachbargebieten gesetzt.