bereits vor 1337 in Verbindung mit der Einrichtung eines Siechkobel am "Siechgraben von St.
Peter und Paul" genannt. Kobel nannte man kleine Häuschen, worin aussäßige Personen, meist Lepra-Kranke, außerhalb der Stadt versorgt und am Betreten der Stadt gehindert wurden.
Der Hammer: für 1866 belegt ist ein Goldhammer Flussstraße 25 nördlich des damals rechten Pegnitzarms gelegen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel richtete Christian Reich (ein Nachkomme der Rech?) 1880 hier ein Hammer- und Bronzestampfwerk ein mit 16 Metallhämmern und sechs Bronzestampfen.
Vom anfänglichen Jobst zwischen dem nordöstlichen Wöhrder Seeufer (Pegnitz!) und Äußerer Sulzbacher Straße (B14) ist nicht mehr viel zu sehen. Die schlichte Sandsteinkirche St. Jobst (1356) mit kleinem Friedhof im Eck Äußere Sulzbacher und Jobster Straße markiert das alte Zentrum mit dem Ostbahnhof.
Dahinter die nahe Uferzone entlang führt der
Johann-Sörgel-Weg durch die Parkauen mit NSG am dicht umwachsenen Graben.
Hier an der Dr.-Carlo-Schmid-Straße breiten sich naturnah moderne Wohnanlagen
von hohem Standard aus. Am Goldhammer wird immer noch gebaut (6/2004).
Westlich ab Jobster Straße trifft man auf einige ältere Häuser - 1910 in Löhnerstraße, auch Indizien einstigen Handwerks und hinfälliger Industrie - Walzwerkstraße. Das Museum für Industriekultur am Europaplatz will einiges bewahren.
Die Welser Straße als 4R-Ring kreuzt hier die Äußere Sulzbacher B14 und ist nicht gerade ruhig, meist dicht bebaut, teils modern, recht gemischt. Die lange Bismarckstraße bringt hübsche Abwechslung. Kleinode liegen eher versteckt und meist in kurzen oder leicht gekrümmten Straßen.
Gegenüber der Kirche steigt der Kreittmeyrweg bis hoch zum Steinplattenweg.
Keine Wohngegend für arme Leut. Manch hübsches Grundstück ist zu
bewundern, und doch verzichteten die Bauherren auch in der Hohenlohestrasse auf
Dekorationen durch pöpelnde Neidfratzen.
Hier möchte man wohnen.
Das Villenviertel wurde 1899 nach Nürnberg eingemeindet.
ist tatsächlich ein Berg, ein Höhenrücken aus Burgsandstein mit 338 m ü.NN., der allerdings durch den Menschen schon angenagt wurde. Schübelsberg ist die ältere Bezeichnung des Rechenberges, an dessen Fuß der so genannte Rennweg als älteste Straßenverbindung von der Nürnberger Burg nach Osten verlief.
Auf der Anhöhe - vermutlich auf den Fundamenten einer Vorgängerburg, der Winzelbürg? - errichtete Hans Heilmann 1524/27 einen masiven hohe Wohnturm. 1533 erwarb Sebald Rech dieses Anwesen und aus dem Schübelsberg wurde der Rechenberg.
Aufgrund der strategischen Bedeutung wurde die Burg auf Rat des Rates niedergebrannt, wahrscheinlich um keine kriegerischen Markgräfler anzumachen. 1552 besetzten diese unter Markgraf Albrecht Alcibiades trotzdem den Berg und beschossen erst Nürnberg, danach verwüsteten sie den Herrensitz und anschließend mussten die Nürnberger die letzten Mauerreste der Burg wegräumen. Demütigend.
Erst um 1582 wurde einem Augustin Fürnberger Bauholz zum Wiederaufbau seines Hauses am Schübelsberg auf altem Grund genehmigt. 1597 war der Hof am Schübelsberg in der Hand von Andreas Imhoff.
Noch Anfang 20. Jh. lag das "Schlösschen" mit seinen Nebengebäuden inmitten von Feldern und Wiesen. Völlig anders 50 Jahre später. Der Herrensitz erhielt die Adresse Bismarckstraße 36, die zum Schloss gehörenden Bauernhäuser Bismarckstraße 38 und 40.
In der Schleiermacherstrasse konkurrieren possierliche frühgenossenschaftliche Reihenhäuser (1915) mit gediegenem Wohlstand gegenüber. ähnlich interessantes Kontrastprogramm auf der anderen Bergseite, etwa bei der Lützow- und Nettelbeckstraße - die stilvollen Art Decos der späten Zwanziger und die liebevollen Balkomiden spitzwegscher Gartenfreunde. Der Rechenberg selbst mit seinem langen Parkstreifen ist angenehm zu besteigen. Oben findet man Ruhe und Bänke und den erfrischend freien Geist von Ludwig Feuerbach, der hier in der Nähe (Sulzbacher Straße) seine letzten Tage ablebte.
endlich voll durchblicken:
Regiomontanus-Sternwarte (nach dem Mathematiker und Astronom Johannes Müller benannt) ist eine Volkssternwarte, wartet also auf das Volk, damit es sich Wissen aneignen möge. Sie wurde 1930 aus Mitteln des Physikalischen Vereins Nürnberg erbaut; offene Vereinsabende, Vorträge, Führungen an jedem sternenklaren Freitag und Sonnabend www.sternwarte-nuernberg.de