bereits 1337 in historischen Quellen genannte Einrichtung (Siechkobel) am "Siechgraben von St. Peter und Paul". Hier wurden ansteckende Kranke (Lepra) versorgt und am Betreten der Stadt gehindert.
Anstelle des einstigen Siechkobels stehen heute moderne Wohnhäuser. Straßennamen
erinnern noch an manch altes Handwerk: Neue Bleiche!
sehr dichte Besiedlung mit fast 200 EW/ha
Seit 1390 wurde in der Hadermühle Papier produziert, seit 1785 ein Eisenhammer betrieben.
Das Peter-und-Paul-Kirchlein (1470) blieb nahezu unversehrt und versteckt an der Kapellenstraße.
Bild links zeigt die Kirche, wie 1716 von J.A. Delsenbach gesehen und radiert.
1502 erlitten die Nürnberger hier am Wald eine herbe Niederlage gegen die Ansbacher Markgrafen.
1808 zu Gleißhammer, 1825 mit Gleißhammer an Nürnberg. Dann verschwand auch bald der dörfliche Charakter. Vorgründerzeitliche Häuser? Wohl kaum noch.
Die Bebauung, bei der auf Unverwechselbarkeit noch lange Wert gelegt wurde, erfuhr immer weniger Ausschmückung.
Manche Sparsamkeit wirkt aus heutiger Sicht eher abstoßend als modern. Aber ebenso könnten zu viele "Schnörkelkarees" erdrücken. Die Stephanstraße bietet entsprechend Abwechslung
Baulücken - auch schmerzlich gerissene - waren eine Herausforderung für Architekten und Baupreisoptimierer, besonders in Zeiten von Wohnraummangel. Aufgrund verringerter Raumhöhen und Fenstermaße beim neueren Bauen purzelten die Fensterkanten einer Reihenhauszeile oft wild durch einander. Das ist in der Kirchenstraße (links) nicht der Fall. Und unglaublich: Nur ganze 20 Jahre Baugeschichte trennen die beiden rechten Häuser Nr. 27 (1912) vom Haus der Baugenossenschaft Bürgerheim (1932, ocker).
Glockenhof:
Nach Erwerb der Immobilie am Oberen Galgenhof 1528 durch Christoph Glockengießer folgte die klangvollere Umbenennung.
Und dafür bietet sich Glockenhof geradezu an. Zudem gab es ja mindestens seit 1385 noch den Unteren Galgenhof, der nun einfach nur zum Galgenhof wurde. Die Umbenennung erfolgte dann 1555 und ein Umbau (zweigeschossig) und Umwallung, nachdem die Nürnberger 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg den Herrensitz vorsorglich niederbrannten.
An der Glockenhofstr. 47 blieb ein dreigeschossiger Schlossbau erhalten, der 1757 neben die alten Höfe erbaut wurde. 1760 gab es die Grundherr-Familie als neuen Besitzer.
1826 gab es in diesem Viertel die erste Fabrik (Strumpfwaren und Strickgarne). Um die Wende zum 20. Jh. war der dörfliche Kern bereits von hohen Mietwohnhäusern umzingelt.