Nürnberg ist im Schutz einer königlichen Burg (Sitz der Burggrafen von Nürnberg) entstanden, die mit Sicherheit schon vor der urkundlichen Erstnennung bestand, vielleicht schon im 9. Jh.?
Kaiser Heinrich III. hielt hier einen Hoftag ab.
Im 12. Jh. wurde auf der anderen Pegnitzseite noch eine Stadt gegründet, in der hauptsächlich Ministrialen und Burgdienstler wohnten. Die St. Lorenzkirche bildete deren Zentrum.
1062 erhielt die obere Stadt der Handwerker und Händler mit der Sebalduskirche das Marktrecht, 1219 die Reichsfreiheit. Etwa 1250 wurden beide Städte vereinigt. In der Folge wurden auch die vorhandenen Stadtmauern geschlossen und über die Pegnitz führend vereinigt zur so genannten vorletzten Stadtmauer, die dann - bereits 1377 beginnend - von einem weiter gefassten äußeren Ring vollständig wehrhaft ummauert wurde.
Ansehen und Einfluss erwarb sich die Stadt durch ihren schwunghaften Fernhandel und ein hochentwickeltes Gewerbe, also durch Finanzkraft. In der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. von 1356 wurde verfügt, daß jeder neu gewählte deutsche König seinen ersten Reichstag in Nürnberg abhält. 1424 bis 1796 war die Stadt Aufbewahrungsort der Reichskleinodien.
1427 verkaufte der Nürnberger Burggraf Friedrich VI. von Hohenzollern seine burggräflichen Privilegien mitsamt Burg an die Stadt. Der Burggraf behält aber bestimmte Gerichts-, Jagd- und Lehensrechte. Dieser Vertrag von 1427 legte den Grundstein für Jahrhunderte anhaltende Streitigkeiten zwischen der Stadt Nürnberg und den Erben des Kurfürsten, den Markgrafen von Ansbach. Trotzdem erreichte im 15./16. Jh. Nürnberg den Höhepunkt wirtschaftspolitischer Macht.
Auch Kunst und Wissenschaft erblühten: Albrecht Dürer (mein Freund und Kupferstecher), Adam Kraft und Veit Stoß (Bildhauer), Peter Vischer (Bronzegießer), Peter Henlein (Erfinder der Zwiebel, auch Nürnberger Ei oder Taschenuhr genannt), Hans Sachs (Schuster mit Vorliebe für Fastnachtsspielerei), Willibald Pirckheimer und Konrad Celtis (humanistische Gelehrte, nach denen sich ganze Gesellschaften benannten!).
Das 17. Jh. allerdings brachte der Stadt schwere wirtschaftliche Rückschläge.
1806 kam Nürnberg an Bayern. 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich Nürnberg zu einer führenden industriellen Metropole. Die Bevölkerung stieg von 25.000 im Jahr 1906 auf 360.000 bis zum 1. Weltkrieg.
Im Dritten Reich war Nürnberg Schauplatz der Reichsparteitage. Nach dem 2. Weltkrieg fanden in der durch Luftangriffe besonders zum 2. Januar 1945 stark ausgebombten Stadt die Kriegsverbrecher-Prozesse der Alliierten statt.
Nach dem Kriege sind die zerstörten oder beschädigten kunst- und kulturgeschichtlich bemerkenswerten Sakral- und Profanbauten der Altstadt historisch getreu wiederaufgebaut bzw. restauriert worden. Dazu gehört auch die Stadtmauer
Auch in Nürnberg kam die Wirtschaft nicht um einen deutlichen Strukturwandel, der in den achziger Jahren zwingend wurde und heute in guten Ergebnissen sichtbar wird. Das äußert sich auch in vielfältigem Branchenmix, kultureller Vielfalt und Tradition sowie harmonischen Kontrasten und Verflechtungen von historischer mit moderner Architektur und Wohnumfeld.
Wieviel sozialen Umbau kann sich die Stadt in Zukunft leisten? Wieviel wird sie verkraften? Die wirtschaftlichen Strukturen ändern sich weiter und tiefgreifend, manches Amt wird hilflos und damit sinnlos. Wo die Prämissen setzen?
Diese Fragen bewegen eigentlich alle Kommunen. Vor Ort werden sie konkret.