1538 gab es am noch offenen Fischbach ein kleines Wäschereihaus. Da wurde gefleit, gebleicht, getrocknet und von den Burschen geflachst: Af der Wäsch, auf der Wäsch dau gibt´s Madla wei die Frösch. Doch 1552 wurde der Hof niedergebrannt, möglicherweise von den Nürnbergern selbst - aus strategischen Gründen.
1818 verschmelzen Galgenhof, Lichtenhof, Hummelstein, Sandreuth, Gibitzenhof zu einer Gemeinde. 1825 wurden diese Orte ohne Gibitzenhof nach Nürnberg eingemeindet.
Die
Galgenhofer Straße ist die frühere Dorfstraße von G. Obwohl dicht am Bahnhof liegend,
hatte sich der Galgenhof nicht zum Fabrikvorort entwickelt, erhielt hauptsächlich
1880-1900 sehr dichte Wohnbebauung. 1895 gab es kaum noch vorhandene Bauplätze,
dafür ab 1907 den 1. Athletik-Sport-Club Nürnberg Süd e.V.
Dörfliche Baureste standen noch bis zum 2. Weltkrieg, darunter auch einzelne Wäscherhäusla.
Heute ist das Gebiet durch die Bahnanlagen des Hauptbahnhofs im Norden, die stark frequentierte Allersberger Straße im Osten und die Wölckernstraße im Süden begrenzt.
zwischen Galgenhof und Hummelstein
Das lichte Lehensdorf des Schwinke von Hasenburg wurde um 1358 erstmals urkundlich erwähnt. Da war es wohl schon befestigt, zumindest wird die Befestigung 1377 anlässlich
der Übereignung des Hofs an Konrad Pfinzing erwähnt. Im ersten Markgrafenkrieg
gegen Albrecht Achilles 1449 wurden zahlreiche Angriffe erfolgreich abgewehrt.
Doch 1471 von Nürnberger Soldaten zerstört, weil der Besitzer Sebald Pfinzing
in die Dienste des Markgrafen von Brandenburg getreten war.
Das Hochgericht wurde schließlich von der Reichsstadt Nürnberg ausgeübt. Das hatte ihm ja immerhin angeboten, sein Heim selbst zu zerstören... 1517 wieder aufgebaut, 1552 durch Albrecht Alkibiades im Zweiten Markgrafenkrieg erneut völlig ausgebrannt. 1577 wieder aufgebaut und in dieser Form bis heute erhalten und relativ versteckt geblieben - das Petzenschlösschen gleich westlich der G.-Adolf-Gedächtniskirche wird so genannt, weil Schönborns Tochter 1583 einen Pius Petz heiratete.
Bedeutung erlangte Lichtenhof 1632 durch das befestigte Lager König Gustav Adolf von Schweden (1611-32) auf dem Gelände neben dem Schloss und jener damals noch nicht existenten Firma, die sich Buchstaben und Farben urheberrechtlich anmaßt.
Ein Reiterstandbild an der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche erinnert daran. DAS WORT SIE SOLLEN LASSEN STAHN steht an der Kirchenwand. Das war eindeutig und unwiderruflich.
1796 wurde L. preußisch, 1806 bayerisch, kam 1818 zur Gemeinde Galgenhof, 1826 Teil der Gemeinde Gibitzenhof, 1899 erfolgte die Eingemeindung nach Nürnberg.
Noch 1850 bestand Lichtenhof aus ein paar Bauernhöfen rund um den Herrensitz. Auch mit Eingemeindung nach Nürnberg 1899 gab es rundum vorwiegend Felder. Aber die Fabriken schoben sich bereits entlang der Allersberger Straße, so seit 1885 die Mechanische Wollfabrik Lichtenhof. Nach 1900 wurde der Siedlungsbereich um Wirth-, Dallinger, Allersberger Straße bebaut. Die schönsten Wohnhäuser wurden 1903 in der Dovestraße 12 ( rot) und 6 (grün) hochgezogen. Der ebenfalls beachtliche Humboldplatz hat einen schönen Kinderspielplatz.
1824 zählte L. neun Anwesen mit 64 Einwohnern. Das um das Schloss gruppierte Dorf konnte seinen Charakter bis in die letzten Jahrzehnte vor 1900 bewahren, und trotz der Nähe der grossen Fabriken entwickelte sich Lichtenhof mit der bis zum Zweiten Weltkrieg abgeschlossenen Bebauung zu einem Wohngebiet mit gemischter Bebauung.
Als erster neuer großer Schulhausbau entstand 1900-02 das beeindruckende Schulhaus Holzgartenstraße.
- Hallenbad Süd
- Humboldtstraße: Instrumentebau und Musikverlag
- Südstadtfest - am Annapark alljährlich im Mai.
- Poststadt und illegaler Bierausschank ???
1601-1616 entstand eine Chronik Neubauers mit Darstellung der in der Reichsstadt praktizierten Hinrichtungsformen, wobei Hängen vielleicht noch die schönste war. Pfählen, Zunge abschneiden bei Gotteslästerung, Verschickung auf Venezianische Galeere, Ersäufen bei Ehebruch...