Gemeinsam mit Birnthon und Netzstall bildet der östlichste, mitten im Lorenzer Reichswald gelegene Stadtteil den Statistischen Bezirk 97.
Dieser zählt rund 880 EW (um 1998), wobei der Ort Brunn etwa 85% Anteil hat.
Diese Orte sind wie Perlen im Wald verteilt, mit einigen Feldern umgeben und dörflich ruhig.
Um 1300 wurde der Ort Brunn als Teil der Hofmark Altdorf erstmals erwähnt. 1347 folgte die erste Nennung als Veste Brunn. Dieses Königliche Jagdschloss wurde als Reichslehen an den Nürnberg Burggrafen vergeben, der es unter Oberaufsicht der Reichsstadt von dem Patrizier Waldstromer verwaltet. Dagegen hatte Kaiser Karl IV. letztlich Einwände (welche?). 1396 mussten die Waldstromer diese (deshalb?) offensichtlich zerstörte Burg an Herdegen und dessen Bruder Peter Valzner abtreten. Auf dem Erbweg gelangte die Reichspfandschaft über die Topler an die Peller. Im Ersten Markgrafenkrieg wurde die Burg zerstört. Deshalb wohl verzichteten die Valznerschen Erben 1462 auf die Ruine, womit auch der Nürnberger Rat (und Topler?) nicht mehr daran interessiert waren.
Nachfolgende Besitzer waren die Mendel und Volckamer, bis 1516 der Besitz an das Heilig-Geist-Spital verkauft wurde, zu dessen Grundherrschaft Brunn und Netzstall fortan gehörten. Das Hochgericht stand der Reichsstadt Nürnberg zu und wurde vom Vogtamt Schönberg bestritten. Pfarrechtlich gehörte Brunn zu Leinburg.
1796 von Preußen okkupiert, kam Brunn nach dem Übergang an Bayern 1808 an den Steuerdistrikt Leinburg. 1818 wurden Brunn und Netzstall zu einer Gemeinde zusammengeschlossen, die 1972 nach Nürnberg eingemeindet wurde.
1824 lebten in B. 105 Bewohner in 16 Anwesen, 1950 waren es 168 Einwohner in 36 Anwesen.
Noch immer findet man manch lauschiges Plätzchen mit ländlich friedvollem Flair, zum Beispiel hinter einem Biergarten an der Giebelwand eines Lagerhäuschens - ein Bauer hinter einem Pflug auf heimischer Scholle bei Sonnenschein arbeitend und den gerechten und hoffentlich ausreichenden Lohn verdienend.
Das alte Bild stimmt längst nicht mehr. Der Gasthof wartet
auf Gäste. An den einstigen Standort einer Schule erinnert eine Tafel. Ein
Tennisplatz will die Leute vom Fernseher weglocken. Zum See? Mal nach Netzstall?
Vielleicht sollte man hier einen ruhigen Wanderurlaub machen? Oder noch besser
- wohnen?
Um 1300 wurde der Ort Brunn mit Netzstall und der Burg (Jagdschloss) erstmals erwähnt: "Bei dieser Burg liegt ein Dörflein, Brunn genannt, samt einem Sitzlein und einem Bauernhof, genannt Netzstall, ist ein Zeidelgut, auf dem um das Jahr 1300 ein Zeidler gewohnt, der sich Rüdiger von Netzstall genannt."
1360 wurde der Besitz an Burggraf Albrecht den Schönen zu Nürnberg verkauft, 1372 als Mitgift an Herzog Swantibor III. von Pommern gegeben, 1391 verkauft an den
Reichsforstmeister des Lorenzer Waldes Johann Waldstromer, der mitsamt Brunn 1396 an die Nürnberger Patrizier Herdegen/Valzner verkaufte. 1439 verkauft an den Nürnberger Bürger und Patrizier Peter Mendel d.Ä., 1453 von Kaiser Friedrich III. als Lehen
an Peter Mendel und Peter Volckamer vermacht, 1490 von König Maximilian I. als Belehnung gegeben an Nikolaus Volckamer, der 1516 an das Heilig-Geist-Spital zu Nürnberg verkauft - Nürnberg war eben eine dynamische Handelsstadt.
1818 Brunn mit Netzstall selbstständige Gemeinde, die 1972 nach Nürnberg eingemeindet wurde.
1309 als Birntal, 1380 als Birntan (Waldsiedlung mit Birnbäumen) genannt. Bis ins späte Mittelalter dominierte hier die Bienenzucht. Im 14. Jh. wurde zum Schutz der Zeidler, die im Reichswald die vielen Wildbienen bewirtschafteten, ein steinernes Weiherhaus erbaut, 1560 als Zeidelgut erwähnt. Seit 1777 gehörte der Herrensitz (Haus Nr. 1) der Patrizierfamilie Ebner, die ihn 1813 veräußerte. 1808 zu Fischbach, 1974 mit Fischbach nach Nürnberg eingemeindet.
... ist schon ein echter Insider-Tipp, eine ansehnliche Schmuckschatulle. Aber der Fremdling wird hier als solcher bei schätzungsweise 100 Einwohnern rasch ausgemacht und gern gefragt, was oder wen man sucht. Wenn man dann antwortet: einfach mal umsehen. Ja dann kommt die ähnlich ehrlich verblüffende Feststellung: Das ist ungewöhnlich.
Und das ist auch irgendwie befremdlich.