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Wer so stolz als Patriziersohn und Ritter des Christusordens daher kommt, dem dürften eigentlich die Frauen zu Füßen nicht nur sitzen, sondern liegen. Gleich zwei starke Frauen besorgens ihm: die sinnliche Nautik und die dynamische Seefahrt. Doch war Martim Behaim tatsächlich der große Seefahrers, Entdecker und Schöpfers des ersten Erdglobus?
Nachweisbar ist seine Geburt am 6.10.1459 als älteste Kind aus der Ehe des Martin Behaim und seiner Frau Agnes Schopper, einer aus Böhmen zugereisten Familie des Nürnberger Patriziats. Die Schule besuchte er in Nürnberg, Lehrjahre sahen ihn in Antwerpen. Seereisen sind auch verbürgt, so bis an die Westküste Afrikas und Rückkehr nach Portugal, wo er 1485 vom portugiesischen König zum Ritter geschlagen wurde. Immerhin.
Am Hofe fiel er aber in Ungnade und war wohl auch nicht von Glück überschüttet, starb 1507 völlig verarmt in Lissabon.
1490 bis 1493 weilte Behaim wegen seiner Erbschaft in Nürnberg und ließ in dieser Zeit seinen berühmten Globus angefertigen, bei dem fast gar nichts stimmte. Dieser älteste erhaltene Globus war jedoch nicht der erste.
Das historistische Denkmal - stilistisch eklektizierend und thematisch übertreibend - ist eine überzeugende Münchhauseniade und in ihrer satirischen Übertreibung ein lustiges Kunstwerk, das uns überzeugt: ohne fränkische Weltenbummler wäre die Welt viel zu klein.
Martin-Behaim-Denkmal
Bronzeplastik von Bildhauer Hans Rößner, 1890 aufgestellt
Sandsteinsockel mit neogotischem Dekor
zu sehen am Theresienplatz