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Die Bayern sind seit ihrem Auftauchen für ihren kulinarischen Starrsinn bekannt, mit denen sie Regeln des guten Geschmacks ignorieren. Und das scheint ihnen sogar gut zu bekommen. Man denke nur an den rustikalen Brauch des Weißwurstzuzelns, worunter man das Auslutschen von Fleischmasse aus milchig weißen Tierdärmen versteht.
Frei erfunden ist die Story vom Münchner Pfisterbäcker Anton Nepomuk Pfannnenbrenner, der aus purer Schusseligkeit seine zuckrigen Faschingsbrezn mit Natronlauge statt mit Zuckenwasser glasierte. Die Brezen haben sie schon gar nicht erfunden, dafür ein gesundes Selbstwertgefühl. Was ja auch nicht unwichtig ist.
Die Knödellandschaft in Bayern ist vielfältig. Deshalb wird in Bodenmais ein Kurzzeit-Studium angeboten, das bei erfolgreicher Absolvierung zum Knödeldiplom führt.
Solch eine Urkunde macht sich nicht allein gut bei diversen Berufsbewerbungen, sondern hübsch gerahmt im Wohnbereich.
Die Brotzeit ist keine Abendbrotzeit, sondern eine Zwischenmahlzeit - jedenfalls im bayrisch-thüringischen Raum. Früher bei Bauern, Hirten, Handwerkern und Wanderern besonders gefragt, ist eine "deftige Brotzeit" auch heute noch beliebt: einige Scheiben würziges Brot, verschiedenen Käse- und Wurstsorten, Pressack, Geselchtes und/oder Schinken. Gerne isst man dazu auch den Obazdn, Kartoffelkas, Radieschen und Radi. Serviert wird auf einem großen Holzteller. Und getrunken wird dazu gern ein Bier aus dem Keferloher, dem traditionellen salzglasierten Bierkrug aus Steinzeug, der gern mal zerbricht - und das ist gut so. Denn dieser Maßkrug ist der Urgoßvater aller Bierkrüge.
Von den Wiesenfesten und Kirchweihen mal abgesehen, gibt es in Bayern noch eine echte Biergartenkultur. Was nicht jedem bewusst ist:
Nach der Bayerischen Biergartenverordnung vom 20. April 1999 dürfen in Biergärten zu den Getränken selbst mitgebrachte Brotzeiten verzehrt werden.