Ballermann auf friedlicher Hallerwiese

Wo einst Schnepperschützen jagten, steht seit 1904 ein Brunnen, auf der Hallerwiese westlich der Altstadt Nürnbergs

Als die Hallerwiese noch den Haller gehörte, erhielt nicht jeder Zutritt. Oft war das auch sehr gefährlich, weil hier die verrufenen Schnepper ihr Unwesen trieben. Die höfische Jägertracht war im 16. Jh. die ideale Eintrittskarte. Dann durfte auf alles geschossen werden was in den Bäumen saß.
Legt er nicht gerade mit der Armbrust auf ein Eichörnchen an? Sein Atem stockt, der rechte Finger bewegt unendlich langsam den Abzug, der Hut schützt vor irritierenden Blendungen. Peng, fällt ein Gänsebraten vom Himmel.

bemerkenswert :
Variation des Flachreliefs auf dem unterschiedlichen Säulenmaterial unterhalb und oberhalb der Muschelschale. Das vertieft die Zusammengehörigkeit von Brunnen und Figur und bildet einen glaubwürdigen Hochstand. Erhöhter Aufwand wurde auch durch ein zweites Wasserbecken betrieben, das in seiener Ausformung den renaissancen Eindruck bestätigt.

Ein Schütze, der ewig in die Luft zielt und nie abdrückt, ist ein Zeugnis überlebten Pazifismus. Ein friedliches Kunstwerk im friedlichen Umfeld.

Schnepperschützenbrunnen
Bronzefigur: Bildhauers Leonhard Herzog, 1904
zuletzt gesehen auf der Hallerwiese