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Sänger, die mit ihrem Gesang etwas sagen wollen, sind rar. Schon die Minnesänger hatten da ihre Probleme. Das waren doch keine haltlosen Kerle, die mit jedem Girl durchbrannten. Sie huldigten nur deshalb jeder Dame, weil die Einlass an die Futterkrippe begehörten.
Schon bald gab es die Zensur, wie uns die Meistersinger aus Nürnberg überlieferten.
Heute hängt der Brotkorb höher, dafür ist der reicher gefüllt.
Nicht jeder erreicht ihn, auch nicht durch tägliches Training von Klimmzügen
für Castingshows.
Steht ein Sänger hoch genug, ist er ein Star oder Superstar, nicht mehr
zu übersehen. Und die Kollegen ringsum sind nichts als hilfreiche Putten,
Randfiguren, austauschbar.
Unser Minnesänger hat was drauf,. Er kann sogar ein Instrument spielen.
Mit Fleiß, Mut und ehrlicher Hingabe hat er es nach oben geschafft.
Doch er steht auf schmalem Sockel über glatter Schale. Er wird sich nicht
ewig halten können. Gönnen wir ihm den Höhenflug.
In der Tat hohe Kunst für ein bodenständiges Publikum.
Minnesngerbrunnen
Bildhauer Philipp Kittler (1905)
Stiftung: Babette Bach, Nürnberg
ursprünglich in Anlage Obere Turnstraße
zuletzt gesehen in der Rosenau