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Ist die Form tatsächlich abstrakt, oder wird das nur behauptet, um damit von recht trivialen Gegenständen des Lebens und Gebrauchs abzulenken, die hier Modell standen?
Der Form handelt es sich keinesfalls um einen Zahnstocher, wie Ulknudeln behaupten. Das Material ist weder Holz noch Plaste, schon eher bereits verkalktes Zahnbein. Da ist sogar noch Leben drin! Eine Wurzelbehandlung wäre allerdings angezeigt.
Das Kunstwerk der Natur bringt es fertig, sich selbst zu kühlen und geschmeidig zu halten. Das verhindert schnelle Versprödung, versorgt die Zahnflora bis auf den Nerv.
Der Kontext zur glatten Fassade des anstehenden Gebäudes wäre genial, wenn nicht gerade rein zufällig von der freie Natur hervor gebracht.
Die Wüstenstadt Nürnberg (nur 3 Städte in Bayern weisen weniger Grünfäche auf) braucht Oasen, an denen neben Menschen und Stockzähnen auch Bäume und Sträucher wachsen. Ein idealistisches Thema, so lange menschliche Wesen die Verstädterung forcieren. Der richtige Weg wäre: Wieder mehr Menschen raus und mehr Natur zurück, mehr Bescheidenheit, weniger Privilegierung.
Der Mensch ahmt sie Natur allenfalls nach, kann sie verändern, zerstören, nicht ersetzen. Trotzdem ist der Stockzahn ein "angenommenes" Gebilde und ein überzeugend natürliches Werk, so gesehen ein echter großer Kunstbrunnen
...und auch so genannt.
Bildhauer:
Josef Gollwitzer und/oder Toni Trepte (?) 1971
zuletzt gesehen: östlich vom Hauptmarkt, Ecke Spitalgasse und Spitalstraße